Konfliktbaustelle: Wer wegschaut, macht mit.
„Das Einzige, was nötig ist, damit das Böse triumphiert, ist, dass gute Menschen nichts tun.“
(zugeschrieben Edmund Burke)
Wir denken bei diesem Satz meist sofort an große Katastrophen, an Kriege oder Ungerechtigkeiten.
Aber das Böse, das Unheil, beginnt oft viel leiser. Viel unscheinbarer.
Und oft mitten unter uns.
Vereinsamung. Sprachlosigkeit. Gleichgültigkeit.
Nicht immer, weil jemand bewusst ablehnt.
Sondern, weil wir nicht hinschauen.
Weil wir nicht ansprechen.
Weil wir denken, es wird sich schon jemand anderes kümmern.
Wer wegschaut, macht mit.
In einer Zeit, in der wir ununterbrochen miteinander vernetzt sind,
verpassen wir manchmal genau das:
Echte persönliche Ansprache. Wahrhaftige Kommunikation.
Wer den Kollegen schweigend übergeht, weil er „heute nicht die Energie dafür hat“, macht mit.
Wer den Nachbarn ignoriert, weil „es schon irgendwie nicht meine Sache ist“, macht mit.
Wer wegsieht, wenn jemand allein auf der Parkbank sitzt, macht mit.
Nicht, weil er böse ist.
Sondern, weil er nichts tut.
Konfliktbaustellen-Tipp:
Hinschauen ist nicht schwer. Ansprechen auch nicht. Aber es verändert Welten.
Ein kurzer Gruß.
Ein echtes „Wie geht’s dir?“
Ein Lächeln, das signalisiert:
„Du bist gesehen.“
Das sind kleine Akte des Widerstands gegen die große Sprachlosigkeit unserer Zeit.
Motto für heute:
Schweigen schafft Abstand.
Ansprechen schafft Verbindung.
Und Verbindung heilt.
Was könntest du heute sagen, wo du sonst vielleicht geschwiegen hättest?