Konfliktbaustelle: Muttertag naht – und keiner hat es kommen sehen!
Man könnte meinen, der Muttertag sei ein Naturereignis wie der Sonnenaufgang.
Verlässlich. Jedes Jahr. Am zweiten Sonntag im Mai.
Und doch trifft er uns – sagen wir es ehrlich – regelmäßig wie ein Überraschungstest in Mathe.
„Muttertag? Schon wieder? Jetzt am Sonntag?!“
Dabei stand es im Kalender. Seit Monaten.
Aber wer hat’s gesehen? Niemand.
Die Klassiker der Muttertagsüberraschung:
Die Floristin zuckt die Schultern: „Tut mir leid, nur noch vertrocknete Gerbera.“
Die Lieblingsgaststätte: komplett ausgebucht – wegen der Konfirmationen.
Das Frühstück im Bett? Nur, wenn man am Samstag dran gedacht hat, mehr als eine halbe Rolle Butter zu kaufen.
Und wie reagiert man(n)?
Mit einem nervösen Blick ins Internet:
„Kann man noch einen Gutschein selber basteln?“
Aber Moment: Geht es beim Muttertag wirklich nur um Blumen und Brunch?
Vielleicht ist es ja eine Baustelle der Kommunikation.
Weil wir so selten sagen, was wir eigentlich sagen möchten:
Danke. Schön, dass du da bist. Ich sehe, was du tust. Und was du bist.
Wertschätzung heißt nicht: Gutschein.
Wertschätzung heißt: Aufmerksamkeit. Zuhören. Hinschauen.
Auch und gerade außerhalb des Kalenders.
Konfliktbaustellen-Tipp zum Muttertag:
Wenn das Restaurant voll ist und der Blumengruß vergessen wurde:
Sprich. Mach sichtbar, was du fühlst. Sag: "Ich hab dich lieb."
Am besten in vollständigen Sätzen. Mit Blickkontakt. Und mit Herz.
Wertschätzende Kommunikation ist kein Geschenk. Sie ist das Band zwischen Menschen.
Noch ein Plan B?
Schreib einen Brief. Auf echtem Papier.
Lade zum Spaziergang ein – mit Thermoskanne und Decke.
Frag: „Was wäre heute schön für dich?“
(Du wirst überrascht sein, wie einfach das manchmal ist.)
Und nächstes Jahr?
Vielleicht notierst du dir den Muttertag direkt am 2. Januar. Oder jetzt gleich.
Er kommt bestimmt wieder.