Sonntag – zwischen Deadline und Cabriofahrt
Sonntag.
Ein Tag wie gemacht für Entspannung, Brunch und den guten Vorsatz, mal gar nichts zu tun –
wäre da nicht diese leise, fiese Stimme im Kopf, die ruft:
„Du solltest eigentlich noch was schaffen. Morgen ist Montag. Und du bist schon im heute.“
Im einen Ohr:
„Lass die Seele baumeln.“
Im anderen Ohr:
„Die Steuererklärung, der Rückstand, die Frist. Und du willst in der Gegend rumfahren?!“
Der innere Konflikt: Freizeit vs. Pflichtgefühl
Man möchte sich fallen lassen – in Kissen, in Bücher, in Badewasser.
Aber da lauert die E-Mail-Flut von letzter Woche wie ein schlecht gelaunter Seehund:
„Ich bin noch da. Und ich werde größer.“
Und während man versucht, den Kaffee ganz achtsam zu trinken, fällt der Blick auf den Laptop.
Er ist zu. Aber er weiß, dass du ihn siehst.
Sonntagsdiplomatie: Die hohe Kunst der Selbstverhandlung
Das Leben wäre einfacher, wenn man entweder ein ausgeglichener Zen-Mensch oder ein produktives Arbeitstier wäre.
Aber wir sind nun mal beides – Mischwesen mit To-do-Listen und Hängemattenträumen.
Deshalb braucht es einen Kommunikationskompromiss – mit sich selbst:
„Ich arbeite heute zwei Stunden, aber danach ist Schluss.
Dann gibt’s Erdbeerkuchen, und zwar im Schlosscafé.“
Konfliktbaustelle-Tipps für den Sonntag zwischen Muss und Muße:
1. Mach aus Arbeit ein Zeitfenster – nicht den ganzen Tag
„Von 10 bis 12 arbeite ich – danach ist der Laptop tabu wie Bananen im Kühlschrank.“
2. Plane die Erholung genauso bewusst wie die Arbeit
Wer nur „mal kurz was macht“, endet oft im Pyjama um 18 Uhr mit schlechtem Gewissen – und keiner der beiden Seiten ist gedient.
3. Sprich mit deinem inneren Chef – nicht mit dem inneren Antreiber
„Wenn ich mich erhole, arbeite ich morgen besser.“ – das ist kein Ausrede-Mantra, sondern neurobiologische Wahrheit.
4. Sei sonntags nicht so streng mit dir
Du bist kein Projekt. Du bist ein Mensch. Und Menschen brauchen Pause, damit sie funktionieren. Maschinen auch – nur die jammern weniger.
Also: Ein guter Sonntag darf halbe-halbe sein
Ein bisschen arbeiten, ein bisschen abschalten.
Ein bisschen Pflicht, ein bisschen Seele baumeln lassen wie ein Seidenschal im Wind.
So bleibt das Leben balanciert – und du auch.
PS: Auch wenn du gar nichts tust, ist das keine Faulheit – sondern ein revolutionärer Akt gegen die Tyrannei der To-dos.