Konfliktbaustelle im Kopf – Das lange Pfingstwochenende und der innere Zwiespalt
Pfingsten steht vor der Tür.
Drei freie Tage. Ein bisschen Luxus-Zeit. Ein bisschen „endlich mal“.
Und schon beginnt der innere Schlagabtausch:
Team Pflichtgefühl flüstert:
„Du solltest endlich mal die Fenster putzen, Mails abarbeiten, Akten erledigen, die du seit März vor dir herschiebst.“
Team Komfort ruft:
„Ach, lass gut sein. Netflix, Snacks, und mal drei Tage so tun, als ob es keine Welt da draußen gibt.“
Und dann gibt es noch diesen zarten dritten Impuls, oft überhört, aber eigentlich ziemlich klug:
„Wie wäre es, wenn du mal was für dich machst? Wirklich für dich.“
Warum ist dieser innere Konflikt so hartnäckig?
Weil wir zwischen Erwartung, Gewohnheit und Sehnsucht hin- und hergerissen sind:
Das Pflichtgefühl macht Druck.
Die Bequemlichkeit will entlasten.
Die eigene Stimme will gehört werden – aber ist oft die leiseste.
Das Ergebnis?
Ein Wochenende zwischen To-do-Listen und Routinetätigkeiten, an dessen Ende ein unangenehm vertrauter Gedanke lauert:
„Wieder nicht das gemacht, was ich eigentlich wollte.“
Was tun? Tipps für ein Wochenende mit Sinn UND Seele
1. Schreib’s dir von der Seele – aber locker
Morgens 5 Minuten: Was würde dir heute gut tun? Nicht was du musst. Was du willst. Ohne Anspruch auf Perfektion.
2. Plan kein Hochglanzwochenende – plan Raum
Statt alles durchzutakten:
Zeitfenster für Kreatives
Zeitfenster für Aufgeschobenes
Zeitfenster für völliges Nichts
3. Mach Pläne, um sie zu verwerfen
Klingt absurd? Ist klug. Die Freiheit zu planen UND loszulassen hilft, dem Druck zu entkommen, alles sinnvoll nutzen zu müssen.
4. Probier eine Kleinigkeit, die du sonst nicht tust
Ein neues Notizbuch. Ein Spaziergang ohne Ziel. Ein Satz, den du jemandem schreibst. Klein, aber ganz deins.
5. Verabrede dich mit dir selbst – verbindlich
Klingt kitschig, wirkt aber Wunder.
„Sonntag 10 Uhr: Ich. Kaffee. Gedanken. Kein Scrollen, kein Müssen.“
Am Ende gilt:
Du brauchst kein produktives Pfingsten.
Du brauchst auch kein perfektes.
Aber vielleicht ein ehrliches.
Eines, das du nicht planst wie ein Projekt, sondern lebst wie eine Begegnung mit dir selbst.
Und falls doch alles anders kommt – dann nimm dir Montagabend 10 Minuten, um freundlich mit dir selbst zurückzuschauen.
Denn der schönste Moment des Wochenendes ist manchmal nicht der, den du geplant hast – sondern der, in dem du dir selbst begegnest.
In diesem Sinne möge das Wochenende Euer Spiegel sein!