Sag es mit einem Lied – Kommunikation, die direkt ins Herz geht

Gestern auf dem Heimweg: Das bordbetriebene Autoradio plätschert so dahin, bis die ersten Klänge eines alten Songs erklingen: „Deep inside the forest … maybe …“ – die Titelmelodie von Der Mann in den Bergen (Grizzly Adams). Spontan drehe ich den Lautstärkeregler auf Anschlag. Ich singe mit, laut, falsch, hemmungslos. Schön ist es nicht, aber hört mich ja keiner! Während ich auf den Waldrand zufahre, tauchen Bilder auf: Der bärtige Mann mit den langen Haaren, weißes Hemd, Hosenträger. Vor meinem inneren Auge steht er am Hackklotz, die Axt in der Hand. Ich rieche förmlich das frische Holz, spüre die klare Bergluft. Und von hinten trabt sein treuer Freund, der Grizzly, gemächlich auf ihn zu. Erinnerungen prasseln auf mich ein … maybe … Die Zeitmaschine hat funktioniert. Ein Lied kann unser Innerstes berühren. Nicht umsonst sagt man: „In guten Zeiten hörst du das Lied – in den richtigen Momenten verstehst du den Text.“ Die Wissenschaft bestätigt es: Selbst Menschen im Koma reagieren auf Gesang, weil unser Gehirn Musik intensiver verarbeitet als gesprochene Worte. Lieder transportieren Botschaften, wecken Erinnerungen, rufen Emotionen hervor, sie sind Kommunikation in Reinform. „Das Wandern ist des Müllers Lust …“ – eine Einladung, hinauszugehen, den Kopf frei zu bekommen, Eindrücke zu sammeln, die später zu Erinnerungen werden. Schon früher waren es die Sangesbarden, die Neuigkeiten in Balladen verpackten und damit Botschaften über Stadtmauern hinaustrugen. Manche lauschten nur der Melodie, andere verstanden die Geschichten dahinter. Tipps der Konfliktbaustelle, dieses Kommunikationswunder zu nutzen: Erkenne, was Musik in Dir auslöst. Lieder sprechen oft Gefühle an, für die uns gerade die Worte fehlen. Teile deine Songs. Manchmal reicht es, jemandem ein Lied vorzuspielen, das sagt mehr, als man selbst in langen Sätzen ausdrücken könnte. Nutze Musik als Brücke. Ob Erinnerung, Sehnsucht oder Freude, ein Lied verbindet Dich mit Menschen und Momenten. Trau Dich zu singen. Nicht immer textsicher, nicht immer schön, aber immer echt. Ein Lied ist also viel mehr als Klang. Es ist Erinnerung, Emotion, Kommunikation. Es drückt aus, was uns bewegt, und manchmal auch, was uns gerade fehlt. Also: Geht hinaus in die Welt, singt laut, spürt den Moment. Und wenn Euch die Worte fehlen, um Eurem Gegenüber mitzuteilen, was ihr fühlt, dann: Sagt es mit einem Lied! Gastbeitrag: MF Herzlichen Dank dafür.

Beliebte Posts aus diesem Blog

21. Juni – Der längste Tag des Jahres: 17 Sonnenstunden Kommunikation

Winken ohne Grund? Kommunikation unter Fremden

600 Telefonmediationen in weniger als einem Jahr – Routine, Raketenstart oder kommunikative Erschöpfung?