Erst spiegeln, dann sprechen

„Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.“ Nur ein altes Sprichwort? Eigentlich ja – und doch begegnet es uns täglich, auch heute. Bevor ich etwas kundtue – verbal, körperlich, medial –, lohnt der Blick in den Spiegel: Wie tue ich es? Was will ich damit bewirken? Ob ich beim Bäcker ein Brötchen kaufe, mich im Autohaus beschwere, weil die frisch erworbene „Kutsche“ nicht meinen Erwartungen entspricht, oder ob ich meine Fähigkeiten anbiete und mich – modern gesprochen – für einen Job bewerbe: Immer geht es darum, etwas zu erzielen, zu erwarten, zu erreichen. Gleiches gilt, wenn ich Verträge abschließe, verhandle, einkaufe, verkaufe. In jedem dieser Momente tritt mein Gegenüber auf die Bühne – ob Mensch, Maschine oder elektronisches System. Und dann entscheidet nicht nur was ich sage, sondern vor allem wie ich es sage: mit welcher Haltung, welchem Ton, welcher Klarheit. Wer sein eigenes Verhalten vor dem Senden kurz spiegelt, steuert das Echo mit. Denn die Reaktion ist selten Zufall – sie ist oft Antwort auf das, was wir ausstrahlen. Also nicht nur das Aussehen im Garderobenspiegel checken, bevor man aus dem Haus geht, sondern auch den inneren Check: Was ist mein Ziel? Welche Wirkung will ich auslösen? Passt mein Ton zu meinem Anliegen? Tipp der Konfliktbaustelle: Erst spiegeln, dann sprechen – ein Atemzug, drei Fragen (Ziel, Haltung, Ton). So bekommst Du - hoffentlich - das Echo, das du dir wünschst. HF

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