Kleider machen Leute, auch noch heute …
Master or Servant? (frei nach Depeche Mode, 1984), oder auch "Des Kaisers neue Kleider": Wir sehen, was wir sehen wollen, und Kleidung mischt hier kräfitg mit:
Mir fiel schon früher auf: Wie du angezogen bist, entscheidet oft darüber, wie du wahrgenommen wirst. Ein Status. Ein Rang.
Neulich in Aalen: Ich komme aus der Tiefgarage die Treppe hoch, durch die Ausgangstür. „Guten Tag“, werde ich freundlich begrüßt. Die Person kennt mich nicht – und ich sie auch nicht.
Warum also die spontane Höflichkeit? Natürlich: Ich trage ein weißes Hemd. Offenbar reicht das, um als Respektperson zu gelten.
Also: Wahrnehmung ist Schein. Wer bist du? Und wer ist das „Du“ im Blick der anderen? Und wem gehört wessen Geschichte? Fragen über Fragen ...
Tipps der Konfliktbaustelle:
Intention prüfen: Bevor du losgehst, frag dich: Welche Botschaft sendet meine Kleidung heute, bewusst oder unbewusst?
Kontext abgleichen: Ort, Anlass, Gegenüber. Passt mein Auftritt zur Situation, und vor allem zu mir?
Komfort vor Kostüm: Was du trägst, soll dich stützen, nicht verstellen. Authentizität wirkt stärker als jeder Dresscode.
Wahrnehmung benennen: Wenn Kleidung spürbar Rollen verteilt, sag es freundlich: „Spannend, wie schnell das weiße Hemd Eindruck macht.“ – und hol die Begegnung auf Augenhöhe.
Nicht vorschnell urteilen: Statt Schubladendenken, einfach Fragen stellen. So gehört die Geschichte dem Menschen, nicht dem Outfit.
Danke an HF (der mit dem weißen Hemd)