Warum heißen Anführungszeichen eigentlich "Gänsefüßchen"?

Kommunikation ist eine wunderbare Sache – wenn sie richtig funktioniert. Und manchmal bringt sie uns Begriffe, die so charmant und kurios sind, dass man sich unweigerlich fragt: "Wer hat sich das eigentlich ausgedacht?" Ein perfektes Beispiel: die Gänsefüßchen. Warum um alles in der Welt nennen wir diese kleinen Zeichen so? Haben sie jemals eine Gans gesehen? Oder fühlen sie sich vielleicht einfach wie eine Gans im Text? Eine Theorie: Wer einmal den Abdruck einer Gans im Schlamm gesehen hat, erkennt eine gewisse Ähnlichkeit zu den nach unten zeigenden Anführungszeichen – zumindest wenn man sehr fantasievoll ist. Vielleicht war es aber auch einfach ein Schriftgelehrter, der nach einem ausgiebigen Mittagessen mit Gänsebraten beschlossen hat: "Diese Zeichen sehen aus wie kleine Gänsefüße!" Und schwupps, war der Name geboren. Oder – eine andere, nicht minder plausible Erklärung – ein alter Buchdrucker hatte eine Gans im Hof, die ständig um seine Setzerei watschelte. Jedes Mal, wenn er eine Passage besonders betonen wollte, dachte er an die kleine Gans, die mit ihren Füßen so schön zitierend durchs Leben stapfte. Voilà, das "Gänsefüßchen" war erfunden. Wie auch immer es entstanden sein mag, eines ist klar: Gänsefüßchen watscheln munter durch unsere Texte und können, wenn sie falsch gesetzt werden, für mächtig Verwirrung sorgen. Also nutzen wir sie mit Bedacht – und lassen die echten Gänse lieber im Teich.

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