Fortbildung im Bereich der 10 Minuten – Aktivierungen im Betreuungsbereich. Sigrid Donath.

In der Kürze liegt die Würze! Gedächtnis: Lebensnotwendig oder nicht? Die 10-Minuten-Aktivierung als Methode oder die klassischen Kurzaktivierungen sind aus dem Betreuungsalltag mit Jugendlichen, Senioren und Menschen mit Erkrankungen wie Demenz etc. nicht mehr wegzudenken. Sie haben sich seit einigen Jahren in der Betreuung bewährt. Auch in der Jugendarbeit hat man erkannt, dass es oft viel wertvoller ist, Kinder nicht nur in der Gruppe arbeiten zu lassen, sondern sie auch in einer Einzelaktivierung zu beschäftigen und so einen guten Zugang zu bekommen. Es entstehen Dialoge, die sonst in der Gruppe kaum möglich wären. Warum liegt in der Kürze die Würze? Wie Erlebnisse zu Erfahrungen werden - die Erinnerung. Ohne Erinnerung wäre unser Leben nicht denkbar. Unsere Erfahrungen hinterlassen Erinnerungsspuren im Nervensystem, die uns helfen, den Alltag zu bewältigen und unser zukünftiges Verhalten besser an die Anforderungen der Umwelt anzupassen. Ziel des Trainings war es, herauszufinden, was einen Menschen prägt und wer er ist. Genau diese Frage stellten wir uns gegenseitig: Es ist gar nicht so einfach, sich nicht mit seinem Namen vorzustellen, sondern sich seinem Gegenüber wirklich so vorzustellen, dass man direkt vermittelt, warum man mit ihm in Kontakt treten möchte. Ein Beispiel war, „ich bin jetzt die neue Betreuungskraft hier in der Gruppe, ich bin für Sie da und ich werde mir viel Zeit nehmen“. Für das Gegenüber als Aussage, viel wertvoller als "Ich bin Frau Müller, ich bin jetzt die neue Betreuungskraft". Was hat mein Gegenüber davon, wenn ich als Neue hierher komme oder plötzlich in eine vertraute Umgebung komme. Auf den ersten Blick - nichts. Im Gegenteil, wir bringen nur Unruhe. Für mein Gegenüber gibt es dann eine Veränderung, für mich nicht. Ich bin ja neu. So konnten wir nach 3 Stunden herausarbeiten, dass es verschiedene Gedächtnisformen/-arten und auch verschiedene Speicherplätze für das Erlebte gibt. Gerade in den verschiedenen Speicherplätzen gibt es aber auch sehr starke Vertiefungen, deshalb ist es für uns Menschen gar nicht so einfach, Veränderungen anzunehmen. Auf jeden Fall ein spannender Prozess. Aber was hat das alles mit Kommunikation zu tun? Ganz einfach Kommunikation weckt Erinnerungen, ein Denkprozess wird angestoßen. Und so konnten wir uns in einer kleinen Gruppe gegenseitig anstupsen. Unterhaltsam und Lust auf mehr - da waren sich alle Gäste einig.

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